Die Wüste......
die sie einst so liebte, wurde ihr zu Qual. Der rötliche Schimmer der aufgehenden Sonne nahm Cathy nicht richtig war. Einst konnte sie stundenlang zusehen wie sich zuerst der Himmel vom dunkeln langsam verfärbte, um heller zu werden und dann ins zartrosa überzugehen. Welches dann langsam verblasste und zuerst hellgelb, orange bis ins feine rot wechselte. Immer bewunderte sie den ersten fast weisslichen Fleck der andeutete das die Sonne ihre Laufbahn gen Himmel beginnt.
Heute war denn nicht so, sie wünschte sich in ihrem kuscheligen Bett im Relto zu sein, aufzuwachen, einen heissen Kaffee zu trinken, in die Stadt zu gehen um mit den Markthändlern zu feilschen.
Sie verfluchte dieses Labyrinth, die Pyramide, sie verfluchte sich selber. Warum erzählte sie nie , was ihr die Gilde der Bewahrer angetan haben. Sie benutzen sie, wie die anderen einst um sie dann zu verdammen. Das wurde ihr erst jetzt klar als sie über die Worte , des am Boden im Relto von Sharie gefundenen alten Pergaments nachdachte. Einst wurde ihr das Gelübde des Schweigens aufgetragen , jetzt ist es an der Zeit dieses Schweigen zu brechen. Aber wem sollte sie es erzählen, so alleine in der Wüste !
Cathy schreitet nachdenklich aus der Pyramide, die Luft war noch kühl von der Nacht. Sie sog die Kühle ein, in der Gewissheit der bald folgenden Unerträglichkeit der Hitze die sich zunehmend ausbreitet. Der Sandsturm ist vollends abgeklungen und gibt die Konturen der Pyramide etwas frei. Die Faszination kehrt zurück. Welch wunderbare Menschen oder Wesen haben hier nur dieses Werk vollbracht. Und was ist das da drüben ? Eine Treppe eingemeisselt in die hohen abschnitte der Pyramide.
Eilig erklimmt sie die Stufen um nach oben zu gelangen. In halber Höhe enden die Stufen, aber ein kleiner Durchgang ins innere wird freigegeben. Auf allen vieren muss sie da durchkrabbeln, es wird dunkel. Eilig schaltet sie die Kopflampe an. Der Weg biegt nach links und dann nach rechts ab und befindet sich bald in einem runden Raum der sich vor ihren Augen weitet. Sie blickt in die Höhe und erkennt ein kleines helles Loch aus dem das tiefe Blau des Himmels ins Innere scheint.
Überall an den Wänden finden sich die selben Spiralenähnlichen Zeichnungen wie schon unten im Raum und sie erblickt an der Wand ein weiteres Tuch . Sie berührt die Spirale, der Teil der leuchtet wird ein kleines bisschen mehr. In der Mitte erkennt sie erst jetzt ein kleiner Absatz, sie stellt sich drauf und erkennt ein schwaches grünliches Leuchten das bald wieder verglimmt. Ihr wird sofort klar, das es was mit dem Labyrinth zu tun haben muss.
Die Wände bestehen nicht nur aus diesen Zeichnungen, nein auch hier ist der Berg zu erkennen. Weiter drüben bewundert sie einzelne Buchstaben, ein einziger ist so wie der vom Labyrinth. Eilig schreibt sie sich alle Buchstaben auf , aber der eine markiert sie besonders.
Cathy will es wissen, sie krabbelt wieder raus, nimmt immer zwei Stufen auf einmal um nach unten zu gelangen. Ja, sie hatte recht, der markierte Buchstaben passte. Vorsichtig versuchte sie sich einen Weg von der Mitte des Labyrinths aus zu bahnen. Rötlich schimmert der Weg und wieder eine Sackgasse. Geduldig versucht sie es noch mal. Wie zum Geier kann man zu diesem Buchstaben finden? Da eine Gabelung im Gestein und hier, schon wieder eine, es nimmt kein Ende. Das Rot spiegelt sich auf ihren Wangen wieder, aber vor lauter Eifer.
Endlich , sie ist den Buchstaben sehr nahe, die Letzte Gabelung, sie berührt mit ihrem Finger den Buchstaben, das rötliche vertieft sich und beginnt grünlich zu leuchten. Es wiederspiegelt alles an den Wänden, sogar die Spiralensymbole die an der Wand eingezeichnet sind nehmen für einen Bruchteil das grünliche an um sofort wieder zu erlöschen.
Nur der D’ni Buchstaben bleibt am leuchten, ein leichtes Zittern umgibt Cathy, feiner Sand rieselt von der Decke und kleine Gesteinsbrocken lösen sich. Sie schaut zu Decke, der Gedankenblitz der sie durchzuckt, kommt ihr wie gelegen. Rauf sie muss rauf, denn der Absatz leuchtete ja auch kurz grünlich.
Sie schultert ihr Gepäck, in der Hoffnung einen Weg gefunden zu haben aus dieser trostlosen Wüste heraus. Oben in der Pyramide stellt sie sich auf den Absatz, welcher grünlich und heftiger leuchtet. Langsam beginnt er sich zu drehen, ,es ruckelt , ein quietschen und knarren ist zu vernehmen und der Absatz dreht sich und dreht sich in die Höhe. Cathy wird es fast schwindlig, aber eher vom Glücksgefühl das sie umgibt. Endlich........
Sie kann schon einige Zentimeter dieser neuen Oberfläche erkennen. „Nein !!!“ es ist nur die Spitze der Pyramide mit einem Guckrohr oben drauf. Die Steinmauern umgeben die Plattform um etwa ihre Kopfhöhe. So langsam wie es begonnen hat zu drehen, wird es auch wieder langsamer bis zum entgültigen stillstand kommt. Eilig begibt sie sich zu diesem Guckrohr um sich die Gegend genauer anzuschauen, denn diese Möglichkeit bietet sich in der Regel nicht oft und gibt wichtige Hinweise. Der Goldkäfer flattert ungeduldig. „Ach du bist ja auch noch da, hab dich gar nicht bemerkt !!“ murmelt Cathy. Er schien ihr unbemerkt gefolgt zu sein.
Das Guckrohr verriet, wie auch der Absatz. das sie schon lange nicht mehr benutzt wurden.
Es dauert eine ganze weile bis Cathy die Sehschärfe des Guckrohrs eingestellt hat. Wunderlich schaut sie sich den Horizont der Wüste genauer an. Da, was ist das ? Ein grüner Strich zeichnet sich ab. Sie zoomt das ganze näher rann und erkennt die Bäume des Dschungels. Die Überlegung wie man da hin gelangen kann verwirft sie bald wieder, es würde Tage dauern, wenn nicht sogar Wochen um da hinzugelangen. Ihr Blick schweift weiter und sie erkennt ein Berg, dessen Spitze in Nebelschwaden und von Wolken umhüllt ist. Die Endtäuschung ist gross der Weg ist in etwa genau so lang wie der zum Dschungel und er befindet sich genau in der Gegenrichtung. . Die Rundumsicht des Wüstenhorizonts brachte nicht viel, ausser das sie das tiefe verlangen hatte zu diesem Berg zu marschieren.
Mit einer Verzweiflung, die sie von sich nicht kannte, schaut sie die Wüste an. Das Tor ist gut zu erkennen. Ihr Blick gleitet weiter, weiter immer dem Sand entlang, etwas blinkt und der Blich gleitet weiter. Ihre Gedanken sind nicht so schnell und sie nimmt es im ersten Moment nicht wahr. In der Wüste hat’s geblinkt ?? Langsam schweift ihr Blick wieder zurück und sie erkennt das blinken ganz deutlich. Es scheint wie eine Botschaft zu sein, einen Nachricht die sie nicht zu entschlüsseln vermag. Aber vielleicht ist da ja jemand in Not.
Goldkäfer führ mich da hin........
_________________ Ehe Du über andere Menschen urteilst, zieh Dir seine Schuhe an und lauf seinen Weg
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